Weitere atuelle Informationen zum Thema "ehemalige Heimkinder" finden Sie unter Informationen, unter Termine



Am Montag dem 4. März 2013
sendete das Zdf den Film

"Und alle haben geschwiegen"

Information des Senders:

"Und alle haben geschwiegen" erzählt Heutedie große Liebesgeschichte des jungen Mädchens Luisa, die im kirchlichen Erziehungsheim auf ihren Leidensgenossen Paul trifft. Hier erfahren sie beide die ganze Härte des Systems, werden seelisch und körperlich misshandelt und dienen als billige Arbeitskräfte. Besonders Schwester Ursula scheint es auf Luisa abgesehen zu haben. Während Luisa zur offenen Rebellion neigt, plant der stille Paul heimlich ihre gemeinsame Flucht, um dem Grauen zu entkommen. Doch ihre Freiheit währt nur wenige Stunden.

Sich der Vergangenheit stellen

Im Berlin des Jahres 2008 treffen Luisa und Paul nach 44 Jahren erneut aufeinander. Beide haben bisher über ihre Erlebnisse geschwiegen und sich in die Verdrängung geflüchtet. Doch Luisa sieht für sich den Zeitpunkt gekommen, ihr Schicksal öffentlich zu machen und sich damit ihrer Vergangenheit zu stellen. 

Die im Film erzählte fiktive Geschichte ist inspiriert von Peter Wensierkis "Schläge im Namen des Herrn". Sein Sachbuch löste ab 2006 eine breite politische und gesellschaftliche Debatte aus und führte zur Gründung eines Runden Tisches unter Antje Vollmer. Anfang 2012 erhielt Wensierski für seine Verdienste in dieser Sache das Bundesverdienstkreuz. Es war die Produzentin Doris Zander, die den bislang kaum fiktional erzählten Stoff zum ZDF brachte.

Montag, 4.3.2013

Im Anschluss an den Film sendete das Zdf eine Dokumentation zum Film:

Und alle haben geschwiegen
Die Dokumentation
Über das Leid der Heimkinder

Information des Senders:

Nicht für alle waren die fünfziger und sechziger Jahre in der Bundesrepublik eine Zeit des Aufbruchs. In kirchlichen und in staatlichen Heimen wurden etwa 800.000 Kinder jahrelang unter heute unvorstellbaren Bedingungen gedemütigt, geschlagen, ausgebeutet und eingesperrt.
Es waren meist nichtige Gründe, die zur Einweisung in die Erziehungsanstalten führten – Gründe, die ein gesellschaftliches Kartell bestimmte, zu dem Jugendbehörden, Gerichte, Lehrer, Nachbarn, Eltern und vor allem die damals noch einflussreichen Kirchen gehörten. 

Sie legten fest, was gut und böse, wer brav und wer ungezogen war und ab wann ein Mädchen als "sexuell verwahrlost" zu gelten hatte. Es reichte schon wenn Nachbarn berichteten, dass ein Kind einer alleinerziehenden Mutter unpassend gekleidet sei oder mit 15 Jahren schon einen Freund oder Freundin hatte, auf Tanzveranstaltungen ging oder die Schule schwänzte. "Wenn du nicht brav bist, kommst du ins Heim" war eine weitverbreitete Drohung damals. Und dort landete man schneller als man glaubte.

Ein Martyrium im Dunkeln
Wer einmal ins Heim eingewiesen wurde, blieb dort oft lange Zeit. Gut die Hälfte der Kinder war zwei bis vier Jahre in solchen Heimen. Andere verbrachten ihre ganze Kindheit und Jugend in den oft hermetisch abgeschlossenen Häusern.

3.000 Einrichtungen waren es insgesamt in Westdeutschland. Viele Kinder litten unter schlecht ausgebildeten, unbarmherzigen Erziehern, die Idealen von Zucht und Ordnung anhingen und die Kinder seelisch und körperlich misshandelten. Sie wurden geschlagen, gedemütigt, zur Strafe eingesperrt und ausgebeutet. Ein ausgeprägter und anhaltender Sadismus durchzog den Alltag jener geschlossenen Anstalten, die "gefallene Mädchen" und "schwer erziehbare Jungen" auf den Pfad der Tugend und den Weg des Herrn zurückbringen sollten.




Am 27. Februar 2013

sendete 3 Sat um 20:55

Kindergeschichten
Misshandelt nach göttlichem Recht
Film von Beat Bieri

Angaben des Senders:

"Endlich kommt alles auf den Tisch", sagt der einstige Kinderheim-Zögling Eduard Steiner, "ich spüre eine große Erleichterung." Steiner, der seine ganze Kindheit im Heim Rathausen verbracht hatte, versuchte immer wieder, Behörden- und Kirchenvertreter auf die Misshandlungen und den Missbrauch, die er und andere Kinder dort erlitten hatten, aufmerksam zu machen, vergebens. Erst nachdem Steiner und weitere Betroffene im Schweizer Radio und Fernsehen ihre erschütternden Geschichten schilderten, handelte der Kanton Luzern: Er ließ die dunkle Geschichte seiner Kinderheime wissenschaftlich aufarbeiten. Über 50 ausführliche Gespräche bilden die Basis der Studie. Das Resultat ist niederschmetternd: Nicht nur in Rathausen, auch in anderen Luzerner Heimen wurden in den 1940er und 1950er Jahren Kinder brutal misshandelt, viele wurden sexuell missbraucht, meist von geistlichem Personal - und kaum je wurde ein Täter zur Rechenschaft gezogen. Die Regierung des Kantons Luzern und die katholische Landeskirche haben sich für ihre Versäumnisse entschuldigt. Und einstige Zöglinge zeigen sich heute erleichtert darüber, dass man nach Jahrzehnten des Schweigens ihre Heimgeschichten zur Kenntnis nimmt.
Die Dokumentation "Kindergeschichten" berichtet über den Missbrauch an Kindern in Luzerner Heimen.



Fonds „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975“



Zum 1. Januar 2012 wurde der "Fonds Heimerziehung" als Ergebnis der Entscheidung des Deutschen Bundestages nach Übereinkunft des Bundes, der westdeutschen Bundesländer und der Kirchen errichtet. Es handelt sich dabei um einen Hilfefonds für Betroffene der Heimerziehung der Nachkriegszeit bis in die 70er Jahre. Den Forderungen der Betroffenen im Abschlussbericht des "Runden Tisches Heinerziehung" nach einer Opferente wurde bei der Entscheidung durch den Deutschen Bundestag nicht gefolgt. Der Fonds ist mit 120 Millionen Euro azsgestattet. Davon sollen 40 Millionen für deinen Rentenersatzausgleich für Betroffene verwendet werden, die zwischen 14 Jahren und der Volljährigkeit in stationären Einrichtungen meist ohne Bezahlung arbeiten mussten (Zwangsarbeit im Sinne Artikel 12 GG), ohne dass dafür Sozialabgaben abgeführt worden sind.

Eine entsprechende Regelung wurde mit dem Fonds "Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990" auch für die Opfer der Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990 getroffen.

Genauere Angaben, wie und bei welcher Beratungsstelle des jeweiligen Bundeslandes in dem die Betroffenen heute leben zu beantragen sind, finden Sie unter: www.fonds-heimerziehung.de




19.10.2011

Presseerklärung des AFH[1]

“Wollen die Bundesländer sich aus dem 120-Millionen-Fonds für die ehemaligen Heimkinder bedienen?“

In der letzten gemeinsamen Beratung mit Vertretern von Bund, Länder und Kirchen (AG Leistungsrichtlinien) hat sich zu unserer Überraschung herausgestellt, dass die Länder mit Zustimmung der Vertreter des Bundes und der Kirchen beschlossen haben, dass sie sich die Kosten für die in den Ländern aufzubauenden niedrigschwelligen Anlaufstellen für ehemalige Heimkinder aus dem 120 Mio.-Fonds mit bis zu 10% (= 12 Mio. ¤) bezahlen lassen wollen.
 
Fadenscheinige Begründungen...
Die Vertreter von Bund, Länder und Kirchen weisen zur Begründung auf eine Empfehlung des RTH hin, der eine Finanzierung von Beratungsarbeit aus Fondsmitteln als Teil der Aufarbeitung  vorsehe. Zwar habe der RTH diese Beratungsarbeit als Aufgabe einer zentralen Stelle formuliert; in der praktischen Umsetzung sei aber eine ortsnahe Beratung zielführender.
Doch eine  Empfehlung vom RTH,  dass eine zentrale Stelle die eigentliche Beratungsarbeit leisten solle, gibt es nicht. Immer ging man davon aus, dass die Beratung vor Ort in den Anlaufstellen erfolgen soll.
 
Das Verhalten der Vertreter von Bund, Ländern und Kirchen ist skandalös, ....
·    weil das gegebene Wort am Runden Tisch Heimerziehung gebrochen wird,
·     weil eine solche 10%-Rückholfinanzierung durch die Länder in nicht öffentlich verhandelten Absprachen ohne Beteiligung der ehemaligen Heimkinder  beschlossen wurde,

·   weil es gegen den Wortlaut, Sinn und Zweck der Ergebnisse des Abschlussberichtes des Runden Tisches und des Beschlusses des Bundestages ist,

·  weil es den ehemaligen Heimkindern – abgesehen von der geforderten und unerfüllt gebliebenen Entschädigungsforderung - nicht mal die vollen 120 Mio. belässt, was sie ohnehin als unangemessen und zu wenig beurteilen,

·  weil es den ehemaligen Heimkindern zeigt,  dass die Bundesländer ihre am RTH gemachten Zusagen, brechen, um ihre Kosten zu reduzieren,

·   weil es symbolisch den ehemaligen Heimkinder wieder einmal ihre Unterwerfung demonstriert unter eine obrigkeitliche Abhängigkeit wie zu Zeiten der damaligen Heimerziehung (hier bestimmen jetzt die Geldgeber, nicht der RTH, nicht der Bundestag),
 
Die 10%-Kürzung muss zurückgenommen werden...
Die 10%-Refinanzierung der Anlaufstellen durch die Länder ist eine einseitige und unabgesprochene Kürzung der Finanzierungszusagen der Länder zu Lasten der ehemaligen Heimkinder.
 
 
Wir fordern deshalb mit Nachdruck:
Wenn die Länder den ehemaligen Heimkindern den 120-Mio-Fonds - wie im Abschlussbericht des RTH und im Beschluss des Bundestages in Absprache mit den Ländern zugesagt - zukommen lassen wollen, dann müssen sie aus ihrem jeweiligen Haushalt die Einrichtung und Unterhaltung der Anlaufstellen zusätzlich finanzieren.
 
[1]         Der Arbeitskreis Fondsumsetzung Heimerziehung (AFH) hat sich vor wenigen Wochen im September gebildet, um an der Umsetzung der vom Runden Tisch Heimerziehung (RTH) und dem Beschluss des Bundestages vorgegebenen Fondslösung im Interesse der ehemaligen Heimkinder mitzuwirken. Hierzu hat der AFH drei seiner Mitglieder in die von Vertretern des Bundes, der Länder und Kirchen tagende AG Leistungsrichtlinien entsandt, die bis Ende des Jahres für einen funktionierenden Fonds sorgen will, aus dem die ehemaligen Heimkinder ihre Leistungsanträge wegen erlittener Folgeschäden aus der damaligen Heimerziehung stellen können.
Der AFH



14.09.2011

Arbeitskreis Fondumsetzung Heimerziehung - AFH
Erklärung des Arbeitskreises Fondsumsetzung Heimerziehung

Am 10.9.2011 hat sich auf einer Arbeitstagung in Berlin ein Arbeitskreis aus engagierten ehemaligen Heimkindern gebildet. Dieser Arbeitskreis hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Vorgaben des Abschlussberichtes des Rundes Tisches Heimerziehung sowie die dementsprechende Beschlussfassung des Bundestages (sowie der Länder und Kirchen) für die Umsetzung der Fonds zu begleiten. Dies ist keine Anerkennung der gefundenen öffentlichen Lösungsvorschläge, sondern der von vielen ehemaligen Heimkindern gewünschte Versuch, wenigstens eine angemessene Leistungsvergabe der Fonds sicherzustellen. Die grundsätzliche Kritik an der Fondslösung bleibt bestehen und wird weiterhin auch vom Arbeitskreis mit Nachdruck verfolgt: Nur eine Entschädigung, wie von den ehemaligen Heimkindern im Abschlussbericht gefordert, kann eine weitgehende Befriedungsfunktion (wenn auch keine Wiedergutmachung) sein für das den ehemaligen Heimkindern zugefügte und von der Bundesregierung, den Ländern und Kirchen eingeräumte umfassende Unrecht, insbesondere Zwangsarbeit, Misshandlungen und sexualisierte Gewalt und damit eingeräumten Grundrechts- Menschenrechtsverletzungen. Wer das nur auf einen sozialarbeiterischen Ausgleich von Folgeschäden reduzieren will, anerkennt nach wie vor nicht das zugefügte Unrecht. 
Gleichwohl beteiligt sich der AFH an der Umsetzung der Fonds und entsendet drei gewählte VertreterInnen (Frau Tkocz, Herr Bahr, Herr Schiltsky), StellvertreterInnen (Frau Döring, Frau Springsguth, Frau Potter) sowie Herrn Prof. Schruth als Ombudsmann in den vom Bund geleiteten Arbeitskreis „Leistungsrichtlinien“ (der Fonds), in der Hoffnung, besser als das am Runden Tisch Heimerziehung gelang, an allen Entscheidungsprozessen des Arbeitskreises in Transparenz und Gleichberechtigung mitwirken zu können.  
Der Arbeitskreis wird bis Ende des Jahres monatlich tagen und Teil der Beteiligung am Arbeitskreis Leistungsrichtlinien der Fonds sein, die Öffentlichkeit informieren, ob und wie die Fondslösung ein ernsthafter Versuch ist, offen für die Bedürfnisse und Probleme der ehemaligen Heimkinder Lösungen zu entwickeln sowie für deren Umsetzung niedrigschwellige, nicht abschreckend behördliche Anlaufstellen zu schaffen.

Der AFH i.A.: Erika Tkocz
            Wolfgang Bahr
            Michael-Peter Schiltsky



11. September 2011

In Kenntnis des Abschlussberichtes des Runden Tisches und der Ergebnisse des zentralen Forschungsprojekts zur konfessionellen Heimerziehung in der Nachkriegszeit möchten

die Evangelische Kirche und ihre Diakonie

gegenüber den ehemaligen Heimkindern öffentlich um Verzeihung zu bitten.

Diese öffentliche Bitte um Verzeihung für die gesamte Evangelische Kirche und ihre Diakonie soll in einem gemeinsamen öffentlichen Akt ausgesprochen werden.

Dieser öffentliche Akt soll
am 11. September 2011, 15.00 Uhr
in der Französischen Friedrichstadtkirche
Gendarmenmarkt 5, 10117 Berlin

stattfinden



Am Montag, 27. Juni 2011
13:00 bis 16:00 Uhr im Reichstagsgebäude,Sitzungssaal: 3 S 001
42. Sitzung des Ausschusses
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Öffentliche Anhörung zum Thema:
Opfern von Unrecht und Misshandlungen in der
Heimerziehung wirksam helfen

Tagesordnung, Anträge und Stellungnahmen
finden Sie hier



Am Dienstag, 24. Mai 2011
22:25 - 23:55
sendete
3Sat

Und wir sind nicht die Einzigen
ein Film von Christoph Röhl

Ehemalige Schüler der Odenwaldschule sprechen über sexuellen Missbrauch im Internat und die Folgen für ihr späteres Leben




Am Donnerstag, 14. April 2011, 19:00

WDR 5 Stadtgespräch
Alles wieder gut?
Die Kirchen nach den Missbrauchsfällen

Hotel Aspethera
Am Busdorf 7 · Paderborn

Eintritt frei!

Darüber diskutieren:

Michael-Peter Schiltsky, Missbrauchsopfer
Wolfgang Focke, Missbrauchsopfer
Albert Henz, Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen
Uwe Wischkony, Leiter des Priesterseminars für das Erzbistum Paderborn

Annegret Laakmann, Kirchenreformerin
Prof. Sabine Nowara, Kriminologin
Moderation: Matthias Bongard und Elke Vieth

Im Radio:
wdr 5 Stadtgespräch 21.4.2011 um 20:05 und 24.4.2011 um 23:05
Wenn Sie Fragen haben:

Infoblatt hier oder
www.studiobielefeld.wdr.de


Am Donnerstag, 24. Februar 2011
um 22:25 Uhr
sendete
3Sat




La Mala Educación
Schlechte Erziehung


Spanien 2004

Regisseur und Drehbuch: Pedro Almodóvar



Entscheidung des Landtages von Baden-Württemberg vom 03.02.2011

Der 14. Landtag von Baden-Württemberg hat in seiner 109. Sitzung am 03.02.2011 entsprechend der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses über die Petition 14/03130 entschieden.

Der Petitionsausschuss des Landtags fasste in seiner Sitzung am 8. Dezember 2010 nach ausführlicher Erörterung des Sachverhalts einstimmig folgende Beschlussempfehlung:

Der Landtag stellt fest, dass in Heimen auf dem Gebiet des heutigen Landes Baden-Württemberg vor allem in den 50er- und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts einer bis heute letztlich nicht bekannten Zahl von Kindern und Jugendlichen großes Leid zugefügt worden ist. Er versteht, dass viele der damals betroffenen Menschen später große Schwierigkeiten hatten, in der Gesellschaft Fuß zu fassen und oft bis heute traumatisiert sind.

Die vom Petitionsausschuss des Landtags durchgeführte Anhörung zur Situation der ehemaligen Heimkinder zwischen 1949 und 1975 hat gezeigt, dass emotionale Verwahrlosung und körperliche Misshandlung in Einrichtungen auch in Baden-Württemberg bzw. seinen Vorgängerländem häufig an der Tagesordnung waren. Sicherlich haben sich auch damals viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darum bemüht, den ihnen Anvertrauten in schwieriger Zeit und unter schwierigen Bedingungen eine neue Heimat zu geben. Dennoch haben allzu viele ihre Macht über andere missbraucht und ihnen schwere physische und psychische Verletzungen in einer Art und Weise zugefügt, die selbst mit den damals vorherrschenden Vorstellungen von Erziehung nicht zu rechtfertigen war.

Der Landtag bedauert, dass in der Folgezeit nur wenige hierfür zur Rechenschaft gezogen wurden.

Der Landtag stellt zudem fest, dass es aus heutiger Sicht kaum nachzuvollziehen ist, dass auf die oft unfassbare Situation in den Kinderheimen der früheren Bundesrepublik erst Mitte der 70er-Jahre mit gesetzgeberischen Maßnahmen reagiert wurde.

Der Landtag als Vertreter des baden-württembergischen Volkes verurteilt, dass den betroffenen ehemaligen Heimkindern Unrecht zugefügt wurde. Er blickt voll Entsetzen auf die Unmenschlichkeit und emotionale Kälte, mit denen ihnen in frühen Lebensjahren vielfach begegnet wurde. Er sieht die Not, die Abhängigkeit, die mangelnde Zuwendung, die ihren Start ins Leben so unsagbar schwer gemacht haben. Er versteht die Schwierigkeiten, die viele Betroffene im privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Leben bis heute als Folgen des erlittenen Unrechts haben. Er respektiert und anerkennt ihren Kampf für Achtung, Respekt und Würde, wie sie jedem Menschen zustehen.

Die Sicherung noch vorhandener Akten aus dieser Zeit (bei Jugendämtem, Einrichtungsträgem, Heimaufsicht und Gerichten) ist von großer Bedeutung. Alle betroffenen Stellen werden gebeten, etwa noch vorhandene Akten weiter aufzubewahren und sorgsam zu behandeln.

Die Landesregierung wird gebeten zu prüfen, ob die Aktensicherung an einer zentralen Stelle, z. B. dem Hauptstaatsarchiv, erfolgen kann. Den Betroffenen soll in jedem Fall von allen aktenführenden Stellen uneingeschränkte Akteneinsicht in alle sie betreffenden Vorgänge gewährt werden. Jede mögliche Hilfe bei der Biografieforschung soll zur Verfügung stehen.

Der Landtag hält eine wissenschaftliche Aufarbeitung der tatsächlichen, rechtlichen und strukturellen Verhältnisse in den Heimen für die Zeit der 50er, 60er und 70er-Jahre schon aus historisch-dokumentarisehen Gründen für angebracht. Er hält sie aber auch für sinnvoll, um - im Vergleich mit der heutigen Situation - ggf. Schlussfolgerungen für die zukünftige Ausgestaltung der etwa außerhalb ihrer Familien notwendigen Unterbringung von Kindern und Jugendlichen zu ziehen. Der Landtag fordert die Landesregierung auf, im Zusammenwirken mit den betroffenen Trägem und Einrichtungen die dafür notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.

Der Landtag bittet den vom Bundestag eingerichteten Runden Tisch "Heimerziehung in den 50er- und 60er-Jahren", zügig Vorschläge für bundesweit zu treffende Regelungen hinsichtlich einer möglichen Rehabilitierung und Entschädigung der betroffenen ehemaligen Heimkinder zu erarbeiten.

Der Landtag ist sich seiner politischen Verantwortung gegenüber den betroffenen ehemaligen Heimkindem bewusst und bittet daher die Landesregierung, unter Berücksichtigung der Ergebnisse des "Runden Tisches", die zu treffenden Maßnahmen in angemessener Weise zu unterstützen.


Am Mittwoch, 10. November 2010 Dülmen VHS - Alte Sparkasse - Forum Münsterstraße 29/Ostring 32 - 48249 Dülmen
19:30 - 21:00
Vortrag
Traumatische Erinnerungen von
einer zerstörten Kindheit und Jugend

Prof. Dr. Manfred Kappeler

"Wenn der eigene Wille brüchig wird"

Prügel, sexuelle Übergriffe und Zwangsarbeit gehörten in vielen Kinderheimen
der Nachkriegsjahre zum Alltag. Zwischen Ende der 40er- bis Mitte der 70er-
Jahre waren in Deutschland rund 800.000 Kinder und Jugendliche in öffentlicher Erziehung - etwa zwei Drittel von ihnen in konfessionellen Heimen.
Manfred Kappeler ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut und emeritierter Professor für Sozialpädagogik an der TU Berlin. Er ist u.a. Autor des Buches "Anvertraut und ausgeliefert" und berichtet über die Entwicklung der
Heimerziehung in Deutschland. Dabei nimmt er besonders die 40er bis 70er
Jahre in den Blick. Eine Zeit, die gekennzeichnet war von starker Strenge und
unnachgiebiger Autorität bis hin zu seelischen und körperlichen Misshandlungen.
Mit Friedhelm Münter steht ihm an diesem Vortragsabend ein Zeitzeuge zur
Seite, denn er selbst ist in einem solchen Heim groß geworden. Münter zeigt als direkt Betroffener auf, wie sein Leben im Heim ausgesehen hat. Auf
eindrucksvolle und zugleich bedrückende Weise teilt er seine Erinnerung an die absolute Gehorsamspflicht, die er erlebt hat und an die emotionale Erpressung, die an der Tagesordnung war, mit. Denn heute, als Erwachsener, sieht Münter seine Aufgabe darin, die Geschichte der systematischen körperlichen und seelischen Gewalt an Heimkindern einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Am Sonntag, 10. Oktober 2010
sendete
Westpol - WDR-Fernsehen
19.30 - 20.00 Uhr
Misshandelte Heimkinder

Streit ums Geld

Seit Jahren kämpfen sie um Anerkennung und Entschädigung: Tausende ehemalige Heimkinder, die in den 50er und 60er Jahren misshandelt worden sind. Seit Anfang 2009 versuchen Opfer, Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Bund und Länder an einem Runden Tisch eine Einigung zu erzielen. Doch kurz vor dem Ziel könnte alles am Streit ums Geld scheitern. Text:WDR

Am Oktober 2010 um 23:15 Uhr sendete
WDR
Die Unwertigen

Macht und Ohnmacht der Jugendlichen im Dritten Reich

Dokumentarfilm von
Renate Günther-Greene

Deutschland 2009

Der Film "Die Unwertigen" von Renate Günther-Greene erzählt die Geschichte von diesen vier Menschen, die überlebt haben, aber bis heute von den traumatischen Erlebnissen der verlorenen Jahre geprägt sind. Dabei verzichtet der Film auf einen Sprecherkommentar, die Gesprächspartner erzählen ihre Geschichte in eigenen Worten. (ARD/WDR/3sat)



Am Montag dem 16. August 2010 sendete

phoenix

Um 11.00 Uhr

Das vergisst man nie!

Kindheit im Heim
Ein Film von Alexia Späth und Christian Dröse

700 bis 800.000 Kinder lebten bis Anfang der 70er Jahre in kirchlichen und staatlichen Kinderheimen. Unglaubliche Zustände und Erziehungsmethoden haben bei den Kindern tiefe Verletzungen hinterlassen. Manche, inzwischen 50Jährige, haben vor der Kamera überhaupt zum ersten Mal über ihre grausamen Erlebnisse gesprochen.
Alexia Späth und Christian Dröse haben das Thema mit ihrer Reportage aufgegriffen, viele ehemalige "Heimkinder" von Feldkirchen in Bayern bis Freistatt in Niedersachsen ausfindig gemacht und sich mit ihnen getroffen. (Programm-Info des Senders)

Und um 11.30 Uhr

Produkt: Staatskind

Das Kinderkombinat in der Königsheide
Ein Film von Konrad Herrmann

In der Königsheide im östlichen Teil Berlins entstand 1953 das größte Kinderheim der DDR. Später bekannt auch unter dem Namen Kinderkombinat A.S. Makarenko . Gut 6.000 Kinder sind bis 1981 dort aufgewachsen. Nicht wenige haben dort ihre ganze Kindheit und Jugend verbracht. Anfangs erbaut, um Kriegswaisen unterzubringen, avancierte die Erziehungsanstalt schnell zum Vorzeigeheim der DDR. Hier sollte ab Mitte der 60er Jahre unter der Parole: Idealheim in einem Idealstaat der ideale sozialistische Mensch herangezogen werden - das Staatskind.
Mit dem Film wollen wir von einem geheimnisvollen Ort und seinen bewegenden Geschichten erzählen, die bislang noch gänzlich im Verborgenen geblieben sind. (Programm-Info des Senders)

Am 6. Juni 2010 um 22:30 Uhr
3SAT
Dokumentarfilmzeit
Die Unwertigen

Macht und Ohnmacht der Jugendlichen im Dritten Reich

Dokumentarfilm von
Renate Günther-Greene

Deutschland 2009

Der Film "Die Unwertigen" von Renate Günther-Greene erzählt die Geschichte von diesen vier Menschen, die überlebt haben, aber bis heute von den traumatischen Erlebnissen der verlorenen Jahre geprägt sind. Dabei verzichtet der Film auf einen Sprecherkommentar, die Gesprächspartner erzählen ihre Geschichte in eigenen Worten. (ARD/WDR/3sat)

SWR

Sendung am 19.04.2010
23.00 bis 23.29 Uhr

Missbraucht und missachtet
Das Versagen von Kirche und Schule

Bundesweite Telefon-Hotline
„Hilfe für Opfer sexuellen Missbrauchs“


Die katholische Kirche hat eine bundesweite Telefon-Hotline für Opfer sexuellen Missbrauchs eingerichtet.

Die bundesweite Telefon-Hotline „Hilfe für Opfer sexuellen Missbrauchs“ ist ab sofort unter der kostenlosen Nummer

0800 – 120 1000

erreichbar. 

Die Hotline ist jeweils von Dienstag bis Donnerstag von


13.00 bis 20.30 Uhr

besetzt.
Außerhalb dieser Zeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet.

Für die Gespräche stehen geschulte Berater und Therapeuten bereit. Die Anrufer können auf Wusch anonym bleiben.

Zudem hat die Deutsche Bischofskonferenz unter

www.hilfe-missbrauch.de

eine entsprechende Internetseite eingerichtet.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann, der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz ermutigte die Opfer zurückliegender und aktueller Fälle im Bereich der katholischen Kirche, sich an die Hotline zu wenden.



Sonntag, 21. März 2010

17.30 Uhr
ARD

"Gott und die Welt"

Reportage:

"Das vergisst man nie! - Eine Kindheit im Heim".



Am 22. Januar 2010

hat der Runde Tisch Heimerziehung den angekündigten Zwischenbericht vorgerlegt


22.00 Uhr
SWR Fernsehen
Menschliche Abgründe
In der Sendung wird es unter Anderem auch um sexuellen Missbrauch in Heimen gehen

Wiederholung: Samstag, 06.03.2010, 12.20 Uhr, SWR Fernsehen

Am Freitag 05.03.2010

Den Wortlaut des Zwischenberichtes findem Sie

HIER

Einen Mitschnitt der Pressekonferenz zum Zwischenbericht
des Runden Tisches Heimerziehung
finden Sie unter:

Ab Mittwoch, dem 13.01.2010

Die katholische Kirche startet eine telefonische Hotline für
ehemalige Heimkinder

Die telefonische Hotline ist zu folgenden Zeiten erreichbar:
Montag, Mittwoch, Freitag von 09:00 – 18:00 Uhr

Tel.: 0180 4100 400

(Kosten pro Anruf: 0,20 ¤ aus dem Festnetz,
ggfls, abweichende Preise aus den Mobilfunknetzen)

Mittwoch - 12. Dezember 2009
im Petitionsausschuss des
Landtages von Baden-Württemberg
12:30 Uhr

Anhörung von Petenten zum Thema

Heimerziehung in der Nachkriegszeit bis in die 70er Jahre

Mittwoch - 7. Oktober 2009

Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover

Diakonische Werk der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover e.V.

Für die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover und das Diakonische Werk der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover e.V. haben die Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann
und der Diakonie-Direktor Dr. Christoph Künkel eine gemeinsame Erklärung zu der Situation in Heimen der Jugendfürsorge in den 50er und 60er Jahren herausgegeben.

Diese Erklärung beginnt mit dem Satz:

"Mit Trauer stellen wir fest, dass in unseren Einrichtungen der Jugendfürsorge in den 50er und 60er Jahren schlimmes Unrecht geschehen ist."

Sie endet mit den Worten:

"Wir, die kirchlichen und diakonischen Einrichtungen wissen heute, dass bei der Erziehung und Förderung vieler Kinder und Jugendlicher, die uns in den Erziehungseinrichtungen anvertraut waren, vielfach versagt wurde.

Wir bitten bei den Betroffenen ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnen um Entschuldigung und Vergebung.

Wir haben aus der Vergangenheit gelernt. Deshalb setzen wir uns in unseren Einrichtungen konsequent für eine Pädagogik ein, die erfahrbar von der bedingungslosen Annahme jedes Menschen durch die Liebe Christi geprägt ist."

Den gesamten Wortlaut der Erklärung finden Sie hier:

http://www.evlka.de//content.php?contentTypeID=4&id=11463

Am Mittwoch, dem 7. Oktober 2009
in der Zeit von 10.00 – 16.30 Uhr

Veranstaltet das
Diakonisches Werk der
Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

eine Tagung zum Thema

Verantwortung für das Schicksal früherer Heimkinder übernehmen

Veranstaltungsort
Gemeindehaus und Kirche zu
Herrenhausen – Leinhausen
Hegebläch 18
30419 Hannover

Weitere Informationen:

http://www.diakonie-hannovers.de/aktuelles/4910.htm

Programm:

http://www.diakonie-hannovers.de/downloads/Tagung_Heimkinder.pdf

8./ 9. September 2009
Der Runde Tisch „Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“
kam in Berlin zu seiner vierten Sitzung zusammen.
Die Presseerklärung dazu finden Sie hier

Am 5. September 2009 sendete

3SAT

um 15:50 Uhr

Auf Wiedersehen, Kinder

von Louis Malle

Drama, F/BRD 1987
Originaltitel:

Au revoir les enfants

Drama über eine Freundschaft, viele Vorurteile und einen Verrat in einem katholischen Internat. Regisseur Louis Malle wäre am 30. Oktober 70 Jahre alt geworden

- Runder Tisch Heimerziehung -

Die Kontinuität der Arbeit des "Runden Tisches Heimerziehung"
ist nun gewährleistet.

Am 13.08.2009 um 10 Uhr kam es vor dem Berliner Kammergericht zur Verhandlung

Verein ehemaliger Heimkinder e.V. ./. Runder Tisch Heimerziehung
in den 50er und 60er Jahren

Der VeH wurde durch seine 1. Vorsitzende Monika Tschapek-Güntner und durch die Schriftführerin Heidi Dettinger sowie den Anwalt des VeH vertreten.

In der Verhandlung ging es um die sofortige Beschwerde des VeH vom 26. Juni 2009 gegen den Beschluss des Landgerichts Berlin vom 9. Juni 2009. Das Landgericht hatte einen Antrag des VeH auf einstweilige Verfügung seinerzeit abgelehnt.

Mit seinem Antrag wollte der VeH erreichen, in Zukunft drei Delegierte des Vereines sowie einen Rechtsanwalt in das Gremium "Runder Tisch Heimerziehung" entsenden zu können.

Ergebnis der mündlichen Verhandlung war die Zurückweisung der sofortigen Beschwerde.
Es wurde mit Urteil vom 13. August 20009 - 23 W 46/09 für Recht erkannt:

1. Die sofortige Beschwerde des Verfügungsklägers vom 26.06.2009 gegen den Beschluss des Landgerichtes Berlin -19 O 396/09 - vom 09.06.2009 wird zurückgewiesen.

2. Der Verfügungskläger hat die Kosten des Beschwerdeverfahrens zu tragen.

Der VeH hat also vor dem Kammergericht Berlin in höchster Instanz verloren und muss nun auch noch die Kosten des Beschwerdeverfahrens tragen.
Damit ist zu befürchten, dass dem VeH nun wohl schwere Zeiten bevor stehen werden.


Der Vorstand des VeH war offenbar schlecht beraten, diesen Weg zu beschreiten, zumal es hinreichende Mittel, Wege und Möglichkeiten gegeben hätte - ohne Konfrontation - in Kooperation mit dem "Runden Tisch Heimerziehung" der gemeinsamen Sache zu dienen.

Für die Betroffenen bedeutet der Beschluss des Kammergerichtes, dass der - auf Initiative des Bundestages eingerichtete - "Runde Tisch Heimerziehung" seine Arbeit nun konstruktiv weiterführen kann. Wenn man das Protokoll zur 3. Sitzung des Runden Tisches aufmerksam liest und die Bedeutung der darin benannten Erkenntnisse würdigt, so kann man guter Hoffnung sein, dass es diesem Gremium gelingen wird, die Vorgaben aus der Empfehlung des Petitionsausschusses auch entsprechend umzusetzen, denn nun ist die Kontinuität der Arbeit des "Runden Tisches Heimerziehung" wieder gewährleistet.

Michael-Peter Schiltsky©

Zur Presseerklärung des Kammergerichtes Berlin - PM 40/09

Anhörung des hessischen Landtages zum Thema "Ehemalige Heimkinder" geplant

Der hessische Landtag will das "Unrechtsschicksal von Heimkindern in den 50er und 60er Jahren" aufarbeiten.

Am 29. Oktober 2009 soll eine öffentliche Anhörung des Landtages zum Thema "Ehemalige Heimkinder" stattfinden.
Dazu sucht der Hessische Landtag Betroffene, die in Heimen in Hessen während der 59er bis 70er Jahre untergebracht waren, sowie Mitarbeiter von ehemaligen Heimträgern in Hessen.

Wer über seine Erfahrungen in Hessischen Heimen berichten möchte kann sich per Telefon unter

0611/ 350334 und 0611/ 350335

so wie per E-Mail an

j.schlaf@ltg.hessen.de oder

a.wiekhorst@ltg.hessen.de

wenden.

Der Landtagspräsident Norbert Hartmann (CDU) garantiert dass alle auf diesem Wege eingehenden Mitteilungen vertraulich behandelt werden.

Am Montag 3. August 2009 um 20:15

sendete das ZDF

Solo für Schwarz

Tödliche Blicke

2007

Regie: Martin Eigler
Buch: Sven Poser
Kamera: Christoph Chassee
Musik: Oliver Kranz
Darsteller: Barbara Rudnik - Hannah Schwarz
Harald Schrott - Konrad Fuchs
Meral Perin - Katharina Petrescu
Karl Kranzkowski - Peter Kambach
Ulrike Krumbiegel - Maren Pigge
Martin Lindow - Holger Pigge
Heinrich Schmieder - Georg Eichhorn
Tobias Oertel - Norbert Mertens u.a. -

Der Schweriner Polizei fällt zufällig eine Digitalkamera in die Hände, auf der Fotos von einer gefolterten älteren Dame gespeichert sind. Die vom LKA angeforderte Kriminalpsychologin Hannah Schwarz (eisig: Barbara Rudnik) und Kollege Konrad Fuchs (Harald Schrott) sind sich bald sicher, dass es sich bei dem Opfer um Pauline Eichhorn handelt. Die Frau leitete in der DDR ein Kinderheim für Schwererziehbare, in dem drakonische Strafmaßnahmen an der Tagesordnung waren. Aber wie hängt das mit einem weiteren Folter?opfer zusammen, dessen Bilder im Internet auftauchen? Und was verheimlicht der Lkw-Fahrer Holger Pigge (Martin Lindow)? Extrem packender und beklemmender Krimi voller falscher Fährten und mit einem raffinierten Clou.

Am 15. und 16. Juni 2009
fand die 3. Sitzung des
Runden Tisches Heimerziehung
in Berlin statt. Das Protokoll zu der Sitzung finden Sie
hier

Am Mittwoch dem 24.Juni 2009
sendet der

SWR

von 20:15 bis 21:00 Uhr

Der Kampf für eine Entschädigung
Die Heimkinder
von Sylvia Nagel

Siehe auch hier

5. Juni 2009

Pressemitteilung der Geschäftsstelle Runder Tisch

„Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“

Homepage der Geschäftsstelle des Runden Tisches „Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren" online

Heute ging die Homepage der Geschäftsstelle des Runden Tisches „Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“ online. Auf diese Homepage werden Informationen über die Ziele, die Mitglieder und die Arbeit des Runden Tisches und seiner Geschäftsstelle zugänglich gemacht.

Die Web-Adresse der Homepage des Runden Tisches „Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“ lautet:

www.rundertisch-heimerziehung.de

Im Zusammenhang mit dem Launch der Website wird besonders auch auf die Info- und Beratungsstelle des Runden Tisches „Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“ als Anlaufstelle für ehemalige Heimkinder hingewiesen.

Die Info- und Beratungsstelle
• befasst sich mit den persönlichen Anliegen von ehemaligen Heimkindern
• bietet telefonisch und persönlich Gespräche an, die vertraulich behandelt werden
• ist bei der Vermittlung von Unterstützungsangeboten behilflich
• ist Ansprechpartner für regionale Initiativen vor Ort
• bietet Unterstützung und Vermittlung bei der Suche nach persönlichen Akten und bei der Akteneinsicht
• begleitet bei der Gestaltung von reflektierenden Gesprächen mit ehemaligen Betreuungspersonen
• organisiert und vermittelt fachlichen Austausch zwischen Beratungsstellen und Organisationen,
die Beratungs- und Unterstützungsarbeit leisten.

Die Info- und Beratungsstelle ist unter der Telefonnummer +49 30 27576777 erreichbar. Die Sprechzeiten sind: Dienstag und Freitag von 09.00 bis 12.00 Uhr sowie Mittwoch von 14.00 bis 17.00 Uhr.

20. Mai 2009

Vorlage eines Untersuchungsberichtes

zu Zuständen in Heimen in Irrland!

Eine Untersuchungskommission der irischen Regierung legte am Mittwoch ihren 2500 Seiten umfassenden Bericht zu dem schwerwiegendsten Missbrauchsskandal in der Geschichte des Landes im edlen Conrad Hotel in Dublin vor.
Irsche Kier wurden zu Tausenden in von der katholischen Kirche geführten, vom irischen Statt finanzierten Heimen unterdrückt und missbraucht.

Die Kommission war nach einer Fernsehdokumentation 1999 eingesetzt worden.

In dem Bericht ist von von systematischem, körperlichem, sexuellem und emotionalem Missbrauch die Rede

Siehe dazu unter Presseberichte 20. Mai 2009

Am Mittwoch, 15.April 2009 sendet

Das Erste - ARD

um 23:30 Uhr

Die Heimkinder

Geschlagen und vergessen?

Film von Sylvia Nagel
Länge: 45 Minuten

Sie werden geschlagen, gedemütigt, missbraucht und müssen hart arbeiten: Heimkinder in den 50erund 60er Jahren der Bundesrepublik. Sie kommen ins Heim, weil sie nicht den Vorstellungen ihrer Eltern nach Ordnung, Moral und Angepasst sein entsprechen. Mal sind die Haare zu lang, mal ist es das Rauchen, mal gelten sie als sexuell und sittlich gefährdet. Es herrschen Erziehungsmethoden aus einer dunklen Epoche, aus Kaiserreich und Nazizeit.....

Weiter lesen hier

Am 2. und 3. April 2009
tagt zum zweiten Mal der

Runde Tisch - Heimerziehung in den 50er bis in die 70er Jahre

Presseinformation der Geschäftsstelle

Runder Tisch "Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren":

Nachdem sich der Runde Tisch "Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren" am 17. Februar 2009 auf Beschluss des Deutschen Bundestages und unter Vorsitz von Frau Antje Vollmer, Bundestagsvizepräsidentin a. D., in Berlin Konstutuierte, tritt er nun am 2./3. April 2009 zur zweiten Sitzung zusammen.

Unter Anderem wird in dieser nichtöffentlichen Sitzung des Runden Tisches aus der Arbeit von Infostellen einzelner Bundesländer berichtet. Darüber hinaus wird es um Erfahrungsberichte Betroffener und ehemaliger Erzieher, sowie um eine zeitgeschichtliche Einordnung der Damaligen Heimerziehung durch Vertreter der Wissenschaft gehen.

Berlin, 26. 03. 2009

Pressekontakt:
Geschäftsstelle Runder Tisch "Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren"
Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe - AGJ
- Child and Youth Welfare Organisation -
Mühlendamm 3, 10178 Berlin - Deutschland / Germany
Tel.: 0049 (0) 30 - 400 40 228
Fax: 0049 (0) 30 - 400 40 232
E-Mail: Info@rundertisch-Heimerziehung.de

5. März 2009

Im Pressebericht

des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Dr. Robert Zollitsch,
anlässlich der Pressekonferenz zum Abschluss der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz
am 5. März 2009 in Hamburg
Heißt es zum Thema Ehemalige Heimkinder unter:

X.     Caritas

Ehemalige Heimkinder – aktuelle Entwicklungen

Die Deutsche Bischofskonferenz begrüßt die Einrichtung eines Runden Tisches, der sich unter Vorsitz von Bundestagsvizepräsidentin a. D. Dr. Antje Vollmer mit der Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren auseinandersetzt. Die Deutsche Bischofskonferenz ist selbst kein Träger von Einrichtungen der Heimfürsorge, weder damals noch heute. Allerdings hat sie ein großes Interesse an mehr Gewissheit über die Situation in diesen Einrichtungen in der Nachkriegszeit insgesamt, auch was die Einrichtungen in katholischer Trägerschaft betrifft. Es gibt berechtigte Erwartungen an katholische Einrichtungen, besonders wenn sie für Kinder und Jugendliche da sind. Deshalb bedauert es die Deutsche Bischofskonferenz zutiefst, dass offenbar auch in katholischen Heimen Kindern und Jugendlichen in den 50er und 60er Jahren Unrecht und schweres Leid widerfahren ist. Ihnen gilt unser uneingeschränktes Mitgefühl. Zweifellos stehen auch die katholischen Träger in der Verantwortung für die Menschen, die ihren Einrichtungen – aus welchen Gründen auch immer – für eine gewisse Zeit anvertraut worden sind. Nach jetzigem Kenntnisstand ist die Zahl der problematischen Fälle im kirchlichen Bereich gering. In katholischen Heimen der Kinder- und Jugendhilfe wurde Gewalt nicht grundsätzlich eingesetzt.

Am Mittwoch, 4. März 2009

um

21:15 Uhr

sendete das Bayerische Fernsehen in

Kontrovers
Das Politikmagazin

einen Bericht zum Thema

Ehemalige Heimlinder

Am Dienstag, 17.02.2009
soll nach Angaben der Saarbrücker Zeitung
der Runde Tisch zum Schicksal der Heimkinder seine erste Sitzung abhalten

Weitere Informationen hier

Am Donnerstag 29.01.2009
um 19:45 Uhr sendet

arte

in ARTE Info

einen Bericht über ehemalige Heimkinder und den Runden Tisch
von Andrea Fies

Am Sonntag 25.01.2009
18 Uhr sendete das


ZDF
ML Mona Lisa

Viele Zöglinge von Kinderheimen wurden in den 60er Jahren als Zwangsarbeiter missbraucht.

Keine Entschädigung für Heimkinder?

Senderinformation:

http://monalisa.zdf.de/ZDFde/inhalt/2/0,1872,7508066,00.html

Donnerstag 22.1.2009
18:40 Uhr sendete der
Deutschlandfunk

Hintergrund

Wenn du nicht spurst, kommst du ins Heim! - Späte Hilfe für westdeutsche Heimkinder
Autor: Detlef Grumbach

Sendung anhören hier

Am Sonntag 18. 1. 2009
um 19.30 - 20.00 Uhr sendete
Westpol WDR Fernsehen


Ehemalige Heimkinder sind enttäuscht

Zehn Stunden arbeiten, keine Bezahlung, Schläge und Demütigungen, so sah der Alltag vieler Heimkinder in den 50er und 60er Jahren aus. Als sich der Bundestag dafür vor kurzem öffentlich entschuldigt hat, hofften die Betroffenen auf Entschädigung für Ihr Leid. Doch jetzt hat Familienministerin von der Leyen einen Entschädigungsfonds des Bundes ausgeschlossen.

Video anschauen hier

12.1.2009
Bundespressekonferenz, 12.1.2009, 11.30 Uhr

Protokollauszug

Donnerstag 18.12.2008 20:05 Uhr

NDR 1 Radio
Unser Thema


Im Namen der Kirche: geschlagen, ausgebeutet, vergessen
Das Schicksal der Nachkriegs-Heimkinder


Priester und Nonnen haben im Nachkriegs-Deutschland Tausende Kinder und Jugendliche in den Fürsorgeanstalten misshandelt. Die Gründe für die Einlieferung waren gering: Schule schwänzen, Rock-Musik hören oder ein zu kurzes Kleid reichten aus. Der Staat schaute weg bei den Übergriffen in den sogenannten Besserungsanstalten. Die ehemaligen Heimkinder leiden noch heute unter dem Unrecht von damals.
Erstmals stellen sich Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann und Landesbischöfin Margot Käßmann am 18. Dezember bei NDR 1 Niedersachsen den Vorwürfen und Forderungen der ehemaligen Heimkinder.
Redaktion und Moderation: Holger Bock

Am 26.11.2008
fand zum Thema:
Ehemalige Heimkinder
eine öffentliche
Beratung des Petitionsausschusses
des Deutschen Bundestage
s
in Berlin statt

In der Information des Deutschen Bundestages vom 28. 22. 2008 heißt es dazu:

Der Petitionsausschuss schlägt einstimmig vor, noch in diesem Jahr einen Runden Tisch unter Vorsitz der früheren Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer einzurichten. Sie bezeichnete das künftige Gremium in der Sitzung als "kleine Wahrheitskommission". Die Organisation und Koordination sollen der Bundesverband für Erziehungshilfe und das Deutsche Institut für Jugend und Familie übernehmen.

Mehr dazu hier

20.11.2008
Pressemeldung des Deutschen Bundestages -

Bundestagspräsident Lammert bei der öffentlichen Beratung
des Petitionsausschusses zum Thema "Heimkinder"

Pressemitteilung des Deutschen Bundestages:
20.11.2008


Heimkinder der Nachkriegszeit melden sich zu Wort

Im Zwischenbericht des Petitionsausschusses vom Juni 2008 heißt es dazu:

"Der Petitionsausschuss sieht und erkennt erlittenes Unrecht und Leid, das Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Kinder- und Erziehungsheimen in der alten Bundesrepublik in der Zeit zwischen 1945 und 1970 widerfahren ist und bedauert das zutiefst."
(Zwischenbericht des Petitionsausschusses, Pet 3-16-11-821-004189. S. 1).

Mehr dazu hier


Am 15.11.2008
2. Runder Tisch zur Fürsorgeerziehung
Landeserziehungsheim Glückstadt
in Kiel

Mittwoch 22. Oktober 2008

NDR 1 Radio

Bundestag will Nationale Konferenz für misshandelte Heimkinder einrichten

Der Deutsche Bundestag will nach Informationen von NDR 1 Niedersachsen die Misshandlungen an ehemaligen Heimkindern umfassend aufklären.
In einer Nationalen Konferenz soll die "Fehlentwicklung in den Kinderheimen von 1945 bis 1975" aufgearbeitet werden - das erfuhr NDR 1 Niedersachsen aus Kreisen der Opferverbände.
Die Mitglieder des Bundestags-Petitionsausschusses sind sich demnach einig, den Opfern der Gewaltexzesse mit der Konferenz ein Forum zu geben, Bundestagspräsident Lammert will den Beschluss Ende November offiziell verkünden.
Die Konferenz soll Entschädigungszahlungen für die ehemaligen Heimkinder beraten, aber auch eine wissenschaftliche Erforschung der Heimunterbringung in der Nachkriegszeit in Auftrag geben. Zudem soll über Hilfen für bis heute traumatisierte ehemalige Heimkinder beraten werden.
Experten gehen von einer halben Million Kinder aus, die in bundesdeutschen Kinderheimen bis in die 70er Jahre hinein massiver auch sexueller Gewalt ausgeliefert waren oder zwangsweise arbeiten mussten.

Holger Bock
NDR 1 Niedersachsen Tel. 0511 988-2191

Sonntag, 5. Oktober 2008
18.00 Uhr
ZDF

ML Mona Lisa
mit Marina Ruperti
    
Gestohlene Jugend

Wie lange müssen ehemalige Heimkinder noch auf Entschädigung warten?

Senderinformation:

Keine Entschädigung für deutsche Heimkinder?

Prügel, Missbrauch, Sklavenarbeit - für viele Heimkinder gehörte die sogenannte "schwarze Pädagogik" bis in die 70er Jahre zum Alltag. Erstmals erkennt nun die Hannoversche Landeskirche ihr Leid an. Doch: Eine finanzielle Entschädigung kann noch Jahre auf sich warten lassen. Für viele Opfer ist es dann zu spät.

Pressekontakt: ZDF-Pressestelle Telefon:

06131 / 70 - 2120 oder 06131 / 70 - 2121


23.09.2008

Niedersächsisches Ministeriumfür Soziales, Frauen, Familie
und Gesundheit


Presseinformation Nr. 90


Sozialministerin Ross-Luttmann:

„Erlittenes Leid misshandelter Heimkinder muss auch halbes Jahrhundert später jede Anstrengung wert sein“

Betroffene können sich telefonisch und postalisch an das Sozialministerium wenden


HANNOVER. Anlässlich der bundesweiten Diskussion über in den fünfziger und sechziger Jahren misshandelte Heimkinder hat Niedersachsens Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann heute Betroffene aufgefordert, sich mit detaillierten Informationen über erlittene Misshandlungen an das Sozialministerium zu wenden.
Ehemalige Heimbewohnerinnen und Heimbewohner können das Fachreferat Kinder- und Jugendhilfe des Niedersächsischen Sozialministeriums, unter der Telefonnummer

0511-120 3010

erreichen. Zuschriften sind auch an die Postadresse: Niedersächsisches Sozialministerium, Referat 301, Postfach 1 41, 30159 Hannover zu richten.

Sozialministerin Ross-Luttmann: „Wir sind um Aufklärung bemüht. Das erlittene Leid der Betroffenen rechtfertigt auch mehr als ein halbes Jahrhundert später noch jede Anstrengung. Dafür darf es nie zu spät sein.“

Gleichzeitig hat das Sozialministerium Akten aus dem Hauptstaatsarchiv angefordert, um festzustellen, ob und ggf. welche Misshandlungen in kirchlichen wie auch staatlichen Kinderheimen der 50er und 60er Jahre aktenkundig sind und wie Heimaufsichtsbehörden bei möglichen Verstößen reagiert haben.



Am 17. September 2008

sendete 3sat


Heimkinder – Der Weg des geringsten Widerstands


Gisela Tuchtenhagen
BRD 1986

Im Januar 1985 reisen vier Erzieher des Johannes-Petersen-Heims Hamburg zusammen mit 15 Jugendlichen in selbst ausgebauten Campingbussen nach Portugal. Sieben Monate lang wollen sie ihre Schützlinge – alle bisher massive Schulabbrecher und -verweigerer – an regelmäßigen Schulunterricht heranführen und auf den Hauptschulabschluss vorbereiten. Das ungewöhnliche Konzept und der Verzicht auf Bestrafung wurden sogleich Angriffsziel der konservativen Politik und Presse. Die Reisepädagogik ist für einige der Jugendlichen eine Zwangsmaßnahme, die teilweise heftige Auseinandersetzungen mit sich bringt. Voraussetzung für einen Erfolg der Maßnahme ist die Anerkennung der Veränderungswürdigkeit aller Beteiligten, sowohl der Kinder als auch der Pädagogen. Der Film beginnt mit der Rückkehr der Gruppe nach Hamburg im August 1985: In drei Tagen beginnt die Schule, in zwei Wochen steht die Prüfung für den Hauptschulabschluss an.

16.09.08

Diakonie richtet Hotline zu Misshandlungen in Heimen ein

Hannover (epd).

Das Diakonische Werk der hannoverschen Landeskirche hat eine Telefon-Hotline für die Opfer von Kindesmisshandlungen in Erziehungsheimen in der Nachkriegszeit geschaltet. Unter der Nummer

0511/3604-344

werktags von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr

könnten sich ab sofort ehemalige Heimkinder melden, die ihre Geschichte erzählen wollten, teilte die Diakonie am Dienstag mit. Das Telefon sei werktags von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr besetzt.
Mit ihrem Projekt "Gewalt und Unrecht in der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre" erforscht die Diakonie zurzeit den Alltag in den Heimen der Nachkriegszeit. Ausgangspunkt waren Berichte ehemaliger Heimkinder über Misshandlungen, Erniedrigungen und wirtschaftliche Ausbeutung in konfessionellen und staatlichen Heimen. Am Montag war bekannt geworden, dass die Misshandlungen bis hin zu sexuellem Missbrauch reichten. Prügelstrafen und Schikanen seien in manchen Heimen an der Tagesordnung gewesen. (epd Niedersachsen-Bremen/b2596/16.09.08)

NDR

15.September 2008

Gewalt in Kinderheimen
Autorin/Autor: Bock, Holger


Niedersachsen
Studie: Kinder in kirchlichen Heimen misshandelt

In den 50er- und 60er-Jahren ist es in kirchlichen Kinderheimen zu schweren Misshandlungen gekommen. Nach Informationen von NDR 1 Niedersachsen belegt das eine Dokumentation, die von der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Hannover in Auftrag gegeben wurde. Der Studie zufolge sollen zahlreiche Kinder geschlagen, gedemütigt und sogar vergewaltigt worden sein. Außerdem seien die Heimkinder zu Arbeiten wie Torfstechen oder dem Straßenbau verpflichtet worden.
Diakonie: Übergriffe keine seltene Ausnahme
Der Direktor der Diakonie in Niedersachsen, Manfred Schwetje, räumte Misshandlungen in kirchlichen Heimen ein. "Es gibt die Situation, dass Übergriffe in einigen Heimen keine selte Ausnahme bildete", sagte er am Montag in Hannover. Wenn die Untersuchung abgeschlossen sei, solle über Hilfen für die Betroffenen entschieden werden. Diese erwarteten aber mehr als eine Entschuldigung. Die Caritas bezweifelte am Montag in einer ersten Reaktion eine Systematik der Gewalt in den kirchlichen Kinderheimen. Vielmehr seien die Erzieher dort durch die schlechten Voraussetzungen wahrscheinlich überfordert gewesen, so ein Caritas-Sprecher.
Erinnerungen unter Tränen
Der Verfasser der noch in Arbeit befindlichen Dokumentation, Hans Bauer, sagte, es habe sich nicht um bedauerliche Einzelfälle gehandelt, sondern um systematischen Missbrauch. Die schweren Misshandlungen seien zwar nicht von oben angeordnet, aber gängige Praxis gewesen. Ehemalige Zöglinge hätten ihm vom sexuellen Missbrauch durch das Personal der Einrichtungen berichtet, so der ehemalige Erziehungleiter. "Da vergingen sich Erzieherinnen an 13-jährigen Jungen und umgekehrt noch häufiger Erzieher an Mädchen. Da ist beides geschehen." Männer, die heute schon im Rentenalter seien, hätten ihm unter Tränen das ihnen zugefügte Leid geschildert. Jahrzehntelang hätten die Opfer aus Scham und der Angst davor, dass ihnen nicht geglaubt werde, geschwiegen.
Die Zahl der betroffenen Opfer soll in Niedersachsen bei rund 50.000 liegen. Experten schätzen, dass bundesweit rund eine halbe Million Kinder in kirchlichen Heimen misshandelt wurden. Dem Bericht von NDR 1 Niedersachsen zufolge ist die evangelisch-lutherische Landeskirche in Hannover eine der wenigen, die sich in dieser Frage der Vergangenheit stellt. Viele Betroffene hätten sich nie von dem Unrecht erholt.

Sendung anhören



8. September 2008
 ZDF infokanal
 
21:00 Uhr

 
In den Fängen der Fürsorge
Das Schicksal von Heimkindern der 60er Jahre
Reportage

Carola Koszinoffski und Günter Klefenz waren keine Einzelfälle. In den frühen Jahren der Bundesrepublik Deutschland waren tausende Kinder in den Fängen der Fürsorge...

Weitere Informationen hier

Am 26.August.2008

legte der

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHE LANDTAG

einen

Bericht der Landesregierung zur Unterbringung und Zwangsarbeit von Kindern und Jugendlichen in ehemaligen Heimen
der Landesfürsorgeerziehung vor.

Darin werden insbesondere die Bedingungen und Zustände im Landesführsorgeheim Glückstadt beschrieben. Dieser Bericht ist eine erste Reaktion auf den in der Sitzung am 17.07.2008 angenommen Antrag der Fraktionen von CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/ DIE GRÜNEN sowie der Abgeordnetendes SSW (Drs. 16/2177).

Den Wortlaut des Berichtes finden Sie hier!

17.Juli.2008

Presseinformation der Landtagsfraktion
Schleswig Holstein

Wortlaut der Reden zur Debatte um die Vorgänge in ehemaligen Heimen der Landesfürsorgeerziehung

Den Wortlaut der einzelnen Reden finden Sie als PDF Datei in den Presseinformationen von

CDU - FDP - Die Grünen - SPD - SSW

Oder unter Pressetexte 2008 hier



16.Juli.2008

Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion
Schleswig-Holstein -
Kiel, 16. 07. 2008, Nr.: 201/2008

Sandra Redmann und Wolfgang Baasch:

Bedauern über Vorfälle im Fürsorgeheim Glückstadt


Zur Debatte um die Vorgänge in ehemaligen Heimen der Landesfürsorgeerziehung erklären die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Sandra Redmann, und der sozialpolitische Sprecher Wolfgang Baasch:

Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht hat mit der Dokumentation ,,Runder Tisch mit ehemaligen Fürsorgezöglingen aus dem Landesfürsorgeheim Glückstadt" die Schicksale der ehemaligen Jugendlichen aufgegriffen und mit der Aufarbeitung der Akten und der Einsetzung eines Runden Tisches mit den Betroffenen ein wichtiges Zeichen ge-
setzt. Die SPD-Landtagsfraktion begrüßt dieses Vorgehen und regt an, diese Aktivitäten fortzusetzen und im Herbst einen Runden Tisch auch mit Mitgliedern des Petitionsausschusses des Bundestags einzuberufen. Denn das Kinderheim Glückstadt mit seiner ,,schwarzen Pädagogik" war kein Einzelfall; derartige Vorfälle hat es auch in anderen Bundesländern gegeben. Die Aufarbeitung in Schleswig-Holstein kann für diese Vorbild sein.

Das Handeln im Landesfürsorgeheim Glückstadt, das zum Ziel hatte, Jugendliche nicht aufzubauen, sondern zu brechen, kann heute nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Das Land sollte sich jedoch zu der politischen Verantwortung für die vollständige Aufarbeitung der damaligen Ereignisse bekennen.

Wir bedauern ausdrücklich, dass es zu diesen Schicksalen der ehemaligen Jugendlichen, die Misshandlungen, Demütigungen und Ausbeutung in dem damaligen Landesfürsorgeheim Glückstadt über sich ergehen lassen mussten, gekommen ist.

Herausgeber: Landeshaus
SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel
Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de
Verantwortlich:
Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de





Am Donnerstag 17. Juli 2008 16 Uhr
im
Schleswig-Holsteinischen Landtag:


Debatte zur Situation von Kindern und Jugendlichen in ehemaligen Heimen der Landesfürsorgeerziehung und zu den Folgen der dort praktizierten menschenverachtenden "Erziehungs" - und "Fürsorge" -Maßnahmen der Nachkriegszeit bis in die Siebziger Jahre





Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen

hat mit der Drucksache 16/2167 zu der in der
vom 16. bis zum 18. Juli 2008 stattgefundenen Plenarsitzung des
Schleswig-Holsteinischen Landtages


einen Antrag zur

Unterbringung und Zwangsarbeit von Kindern / Jugendlichen
in ehemaligen Heimen der Landesfürsorgeerziehung zur Entschließung eingebracht

In diesem Antrag wird der Landtag aufgefordert:

Die Landesfürsorgeerziehung in den 50er, 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts als "dunklen Fleck in Schleswig-Holsteins Geschichte" zu benennen.

Es soll eingestanden werden, dass über Jahrzehnte eine Verdrängung menschenrechtswidriger Zustände stattgefunden hat, so dass man sich auf diese Weise der Verantwortung gegenüber den Leiden der ehemaligen Heimzöglinge entzogen hat.

Auch wenn die damaligen menschenunwürdigen Zustände in den Heimen heute nicht ungeschehen gemacht werden können, soll sich der Landtag zu der politischen Verantwortung für die damaligen Ereignisse bekennen.

Der Landtag soll gegenüber den Opfern eine Bitte um Vergebung aussprechen, welche "die Zwangsverwahrung, menschenunwürdige Behandlung
und Zwangsarbeit" unmissverständlich als Unrecht benennt
.





Die Initiative mit einem "Runden Tisch" - das heisst in Gesprächen mit Betroffenen, wie sie durch den bemerkenswerten Einsatz von Herrn Otto Behnck angeregt, durch das Verständnis in die Problematik von der Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren in Schleswig-Holstein, Frau Dr. Gitta Trauernicht erstmalig in einem Bundesland ermöglicht wurden - die Tabuisierung des Themas zu durchbrechen, soll begrüßt werden und die erforderliche wissenschaftliche Aufarbeitung der ehemaligen Landesfürsorgeerziehung soll als notwendig bezeichnet und deren Finanzierung durch Stiftungsgelder akquiriert werden.

Die Arbeit, "die im Landesarchiv lagernden über 7000 Akten zu sichten und archivieren, um das gesamte Ausmaß der
Menschenrechtsverletzungen
offen zu legen" soll durch zusätzliche Mitarbeiter gewährleistet werden.

Ausserdem soll auch die Arbeit des Petitionsausschusses zum Thema ehemaliger Heimkinder, in der Hoffnung auf baldige Ergebnisse, begrüsst werden.

Es soll deutlich gemacht werden, dass der Landtag Schleswig-Holstein "eine bundeseinheitliche Entschädigungsregelung für die Opfer der Landesfürsorgeerziehung der 50er, 60er und 70er Jahre für sinnvoll und angemessen hält".

Die Landesregierung soll sich bemüht zeigen "insbesondere eine Berücksichtigung der stattgefundenen Zwangsarbeit auf Rentenanwartschaften und Rentenzahlungen der Opfer zügig voranzutreiben."






Für die Betroffenen bleibt nun zu hoffen, dass diese Initiative der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen auch von den Fraktionen der anderen im Landtag von Schleswig-Holstein vertretenen Parteien mitgetragen wird und dass sich baldmöglichst alle Parteien aller Landtage der Bundesrepublik Deutschland - bezogen auf das in den jeweiligen Bundesländern in der fraglichen Zeit in Fürsorgeeinrichtungen geschehene Unrecht - dem in Schleswig-Holstein eingebrachten Antrag anschließen!

Den Wortlaut des Antrages der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen - Drucksache 16/2167 Schleswig-Holsteinischer Landtag - finden Sie als Pdf-Datei hier


Dokumentation
Runder Tisch
mit ehemaligen Fürsorgezöglingen aus dem Landesfürsorgeheim Glückstadt

am 19. Januar 2008 im Landeshaus Kiel
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren
des Landes Schleswig-Holstein
Universität Koblenz-Landau
Als Pdf-Datei hier



Knabenheim Westuffeln